Rückbauarbeiten und Schadstoffsanierung sind abgeschlossen
OB Putz macht sich vor Ort ein Bild vom aktuellen Zustand der historischen Spielstätte
Rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen sind die Arbeiten zum Rückbau und zur Schadstoffsanierung des Stadttheaters im Bernlochnerkomplex nach rund sechs Monaten abgeschlossen worden. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Am Dienstag machte sich Oberbürgermeister Alexander Putz in Begleitung von Bau- und Umweltreferent Johannes Doll und Projektleiter Stefan Gahr bei einem Ortstermin ein Bild vom aktuellen Zustand der sanierungsbedürftigen Spielstätte, die bis 2014 als Landshuter Standort des Landestheaters Niederbayern diente. Seither ist der Spielbetrieb bekanntlich in ein Theaterzelt auf dem Messegelände ausgelagert.
Rückbau und Schadstoffsanierung des historischen, denkmalgeschützten Theaters hatten Mitte Juni dieses Jahres begonnen und sollten eigentlich bereits im Oktober zu Ende gehen. Allerdings wurden die Arbeiten um gut zwei Monate verlängert, weil in enger Abstimmung mit einem erfahrenen Fachbüro zusätzliche Maßnahmen insbesondere zur Schadstoffsanierung und zur Sicherung der Bausubstanz allem voran im Bereich der Decken und Böden ergriffen werden mussten.
Die nun abgeschlossenen Arbeiten waren die Voraussetzung, um im nächsten Schritt die umfassende Sanierung des Bestandstheaters in Angriff nehmen zu können. Die in den vergangenen Monaten gewonnenen Erkenntnisse sind laut Projektleiter Stefan Gahr die Grundlage für die nun anstehenden Ausschreibungen, sie tragen aber auch zu besserer Kostenkontrolle und zu einer belastbaren Terminplanung bei. Darüber hinaus sei es ein Kernanliegen gewesen, die historische Bausubstanz zu schützen und vor weiteren, durch den Leerstand bedingten Schäden zu bewahren, betonte OB Putz nach dem Ortstermin: „Dafür haben wir zusammen mit den beauftragten Firmen in den vergangenen Monaten viel getan und offensichtlich gute Fortschritte erzielt. Darüber bin ich auch persönlich sehr erleichtert.“
Im Zuge des Rückbaus wurden beispielsweise Be- und Verkleidungen von Bauteilen entfernt, so dass nun eine Umlüftung gerade der Holzbauteile möglich ist. Dadurch soll verhindert werden, dass sich in dem derzeit unbeheizten Gebäude Feuchtigkeit und Schimmel ausbreiten und insbesondere auf die Holzbauteile übergreifen. Außerdem wurde die Theaterbestuhlung demontiert und wiederaufbereitet. Sie wird – vermittelt durch die Abteilung Kultur der Stadt Landshut – inzwischen von einem privaten Theater in Würzburg weiterverwendet. Alte Holzpodeste, Einbaugarderoben und Einbauregale wurden entsorgt.
Belastete, offenliegende und schadstoffhaltige Baumaterialien wurden nicht zuletzt als wichtiger Beitrag zum Arbeitsschutz fachgerecht beseitigt. Das gilt unter anderem für eine asbesthaltige Wandfarbe auf der Verputzung im Verwaltungsflügel-/Isarflügelbereich. Zudem wurden belastete Leichtbauwände, Mauerwerkswände und Abhangdecken mit künstlicher Mineralfaserdämmung entfernt.
Derzeit ist vorgesehen, Ende des kommenden Jahres mit den vorbereitenden Maßnahmen für die eigentliche Sanierung zu beginnen, beispielsweise mit der Baustelleneinrichtung. Zuvor müssen noch die entsprechenden Vergabeverfahren durchgeführt werden. Die Hauptarbeiten könnten dann Anfang 2026 aufgenommen werden und bis 2028 dauern. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, hänge allerdings nicht zuletzt von den Finanzierungsmöglichkeiten ab, so Putz. Für den ersten Bauabschnitt, also die Sanierung des historischen Theaters im Bernlochnerkomplex, werden derzeit Gesamtkosten in Höhe von knapp 57 Millionen Euro veranschlagt, wobei die Stadt mit Zuschüssen des Bundes (insgesamt mehr als vier Millionen Euro aus verschiedenen Förderprogrammen) und des Landes (etwa 31,2 Millionen Euro) rechnen darf. Der von der Stadt aufzubringende Eigenanteil würde sich demzufolge voraussichtlich auf mindestens 21,5 Millionen Euro belaufen. „Angesichts der äußerst angespannten Haushaltslage, unter der die Stadt Landshut wie praktisch alle Kommunen bundesweit leidet, und der daher immer geringer werdenden finanziellen Spielräume ist das natürlich mehr denn je ein Kraftakt für uns“, so OB Alexander Putz.
Foto: Stadt Landshut/Christine Vincon (Verwendung mit Quellenangabe honorarfrei möglich)
Bildtext: Pm_stadttheater_201224_2: Oberbürgermeister Alexander Putz, Bau- und Umweltreferent Johannes Doll (rechts) und Projektleiter Stefan Gahr (links) besichtigten das Stadttheater im Bernlochnerkomplex.